CDU Kreisverband Hannover-Land

18.06 2013

CDU Hannover-Land verabschiedet Resolution zum 17. Juni

Der gescheiterte Volksaufstand in der ehemaligen DDR jährt sich heute zum 60. Mal.

Die CDU Kreisverband Hannover-Land erinnert mit Respekt und Anerkennung an die mutigen Menschen, die mit Demonstrationen und Protesten in 560 Orten die SED-Einparteienherrschaft infrage stellten.

Der „Aufbau des Sozialismus" wurde im Sommer 1952 als Planziel proklamiert. Der Sozialismus sowjetischer Prägung, wie ihn Ulbricht bereits seit 1948 vertrat, konnte nur gegen die Mehrheit derBevölkerung durchgesetzt werden.

Alle politischen und gesellschaftlichen Kräfte wie Gewerkschaften, Parteien und Organisationen wurden in den Anfangsjahren der DDR gleichgeschaltet. Mit immer stärkeren Repressionen versuchte die SED Anfang der 5oer Jahre ihre Macht durchzusetzen.

Wirtschaftlich setzte man vor allem auf die einseitige Bevorzugung der Schwerindustrie gegenüber der Konsumgüterversorgung. Hinzu kam die Kollektivierung der privatbäuerlichen Landwirtschaft zu genossenschaftlichen Organisationen. Die Folgen waren fatal: Die Versorgungslage der Bevölkerung entspannte sich nicht, sondern wurde immer dürftiger.

Gleichzeitig wurden die Arbeitsnormen in der Industrie und im Baubereich erhöht. Nun waren es gerade die Arbeiter, die im Arbeiter- und Bauernstaat dagegen protestierten. Anfang Juni entwickelte sich aus der Mischung von Zwangskollektivierung der Landwirtschaft, Druck auf handwerkliche Kleinbetriebe und Erhöhung der Arbeitsnormen um 10 % eine spannungsgeladene explosive Situation.

Im weiteren Verlauf der Proteste wurde hieraus ein Aufstand gegen das Regime. Forderungen nach freien Wahlen, Rücktritt der Regierung, Einheit Deutschlands wurden fast überall erhoben.

Am 17. Juni schlugen in Berlin sowjetische Panzer, gemeinsam mit schwer bewaffneten DDR-Einheiten, den Volksaufstand brutal nieder. Die Demonstranten bewarfen die Panzer mit Steinen. Gegen Granatwerfer, Maschinenpistolen und Panzer konnten die unbewaffneten Aufständischen jedoch nichts ausrichten. Gegen Abend war der Aufstand in Berlin erloschen. Die Unruhen in den Betrieben und zum Teil auch auf dem Lande dauerten in verschiedenen Formen noch stellenweise bis in den Juli 1953 an.

Die Zahl der Opfer unter den Aufständischen lässt sich nicht genau feststellen. Nach geheimen sowjetischen Aufzeichnungen haben 267 demonstrierende Arbeiter den Tod gefunden und 1017 wurden verletzt. Auf der anderen Seite fanden 116 Volkspolizisten und 18 sowjetische Soldaten ebenfalls den Tod.

Nach der Niederschlagung des Aufstandes wurden insgesamt 7663 Personen verhaftet, 1526 Teilnehmer zu oft langen Haftstrafen verurteilt – davon 1300 Arbeiter.

52 Volkspolizisten und Soldaten wurden exekutiert, weil sie sich geweigert hatten auf die deutschen Arbeiter zu schießen. Darunter waren auch 16 Angehörige der sowjetischen Streitkräfte.

Mehr als 350.000 DDR-Bürger flohen im Jahr 1953 über die noch recht offenen Grenzen nach West-Berlin oder die Bundesrepublik Deutschland.

Die Niederschlagung dieses ersten Aufstandes im sowjetischen Machtbereich hatte besonders die Deutschen traumatisiert. Es dauerte eine Generation – nämlich 36 Jahre, bis die Menschen neuen Mut schöpften und erneut wagten aufzubegehren.

In dieser Zeit waren es auch immer wieder sowjetische Panzer, welche auch in anderen Ostblockstaaten demokratische Regungen blutig niederwalzten.

Der 17. Juni 1953 war 37 Jahre lang als Tag der Deutschen Einheit unser Nationalfeiertag. Er konnte natürlich nur im Westen Deutschlands begangen worden. Die blutige Niederschlagung des Volksaufstandes der Deutschen aus der DDR war eigentlich nur ein Gedenktag an eine gescheiterte Revolution.

Jetzt haben wir das Glück mit dem 3. Oktober einen Freudentag als Nationalfeiertag zu haben. Der Tag der Deutschen Einheit ist heute das Sinnbild des Sieges von Mut, Freiheitswillen und einer geglückten friedlichen Revolution.

Die CDU Hannover-Land

will, dass besonders die junge Generation die historische Wahrheit über die kommunistische Diktatur auf deutschem Boden erfährt,
will sich dafür einsetzen, dass die immer noch vorhandenen Nachteile für die Opfer von SED und Stasi überwunden werden. Dies gilt vor allem für eine gerechte Beurteilung verfolgungsbedingter Gesundheitsschäden und Verbesserungen bei der sogenannten Opferpension.

·unterstützt deshalb die Koalitionsvereinbarung der CDU-geführten Bundesregierung, nach der das von SED und Staatssicherheit begangene Unrecht auszugleichen ist. Folgerichtig muss das System der Rehabilitierung und Entschädigung laufend überprüft und weiter verbessert werden.

V.i.S.d.P.:

Hartmut Büttner

Mitglied des Kreisvorstandes

0172-735 41 78

e-mail: post@cdu-hannover-land.de

 

Neues aus Berlin